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Die medizinischen Blutegel gehören zur Gattung der Kieferegel und sind eng mit den Ringelwürmern verwandt. Ihr Speichelsekret enthält Wirkstoffe wie Gerinnungshemmer und Entzündungshemmer, die bei der Schmerzlinderung helfen können. Hauptbestandteile der Blutgerinnungshemmer im Speichel der Blutegel sind die Enzyme Hirudin und Heparin. Diese Enzyme verdünnen das „dickflüssige“ Blut, wodurch frisches, unverbrauchtes Blut in die Region des Bisses strömen kann. Dieser Prozess unterstützt die Entgiftung von krankem Gewebe sowie von Blut und Gewebsflüssigkeit, was wiederum Entzündungen und Schmerzen lindert.
INDIKATIONEN
ANWENDUNG
In unserer Praxis kommen speziell für medizinische Zwecke gezüchtete Blutegel zum Einsatz. Jeder Egel wird nur einmal verwendet, um Infektionen sicher auszuschließen. Je nach Anliegen setze ich 2 bis maximal 12 Egel ein.
Die kleinen Helfer, etwa 2 bis 4 cm lang, werden direkt auf die gereinigte Haut gesetzt. Der Biss ist dank des natürlichen Schmerzmittels im Speichel meist kaum spürbar. Nach 10 bis 120 Minuten, wenn sie genug Blut aufgenommen haben, lassen sie von selbst los. Dabei verliert man pro Egel etwa 10 ml Blut.
Anschließend kommt es zu einer gewollten Nachblutung, die 20 bis 40 ml pro Bissstelle betragen und mehrere Stunden anhalten kann. Diese Blutung unterstützt die heilende Wirkung. Die Wunden werden mit einem Verband versorgt und heilen meist innerhalb einer Woche vollständig ab.
Oft zeigt sich schon nach der ersten Anwendung eine deutliche Verbesserung. Eine erneute Behandlung an derselben Stelle ist frühestens nach vier Wochen möglich ausgenommen sind Behandlungskonzepte oder Indikationen, diese besprechen wir gemeinsam.
MÖGLICHE RELATIVE KONTRAINDIKATIONEN
Wenn du zu Narbenbildung (Keloid) neigst, meide sichtbare Stellen. Aspirin solltest du 3–5 Tage vorher absetzen. Der Biss ist meist schmerzarm, kann aber zu gewollten Nachblutungen führen. Selten bleiben kleine Narben, es kann zu Rötung, Juckreiz oder in Ausnahmefällen zu Entzündungen kommen.
KONTRAINDIKATIONEN, NEBENWIRKUNGEN und RISIKEN
Die Blutegeltherapie ist nicht geeignet, wenn du blutverdünnende Medikamente nimmst, unter Durchblutungsstörungen, Blutungsneigungen, schlecht eingestelltem Diabetes oder Wundheilungsstörungen leidest. Auch bei schweren Leber- oder Nierenerkrankungen, Anämie, Immunschwäche oder akuten Magen- und Darmgeschwüren solltest du darauf verzichten. Vor Operationen oder Zahnbehandlungen ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Studien, Informationen, Wissenswertes
Behandlungspfade